Training mit drei Bällen


Um ein effizientes Training aufbauen zu können, sollte man sich und seinen Stoss nicht überfordern. Unmögliche Stösse sollten vermieden werden, der einfache Weg (meistens der des geringsten Wiederstandes) sollte gefunden und eingeschlagen werden. Platzieren Sie Ball 1 vorläufig nie weiter als eine Handspanne (ca. 20 cm) weg von Ball 2. Beachten Sie den Weg, den Ball 1 und Ball 2 laufen muss, und planen Sie aus diesen Informationen Ihren Stoss.  

Der korrekte Ablauf eines Stosses sollte wie folgt sein:

I. Den Ball ins Auge fassen

Nachdem der Gegner seine Aufnahme beendet hat, begibt man sich zum Tisch. Alle Entscheidungen werden jetzt getroffen. Der Lauf des Spielballes, der Weg von Ball 2 und alle vorhersehbaren Schwierigkeiten können noch in Betracht gezogen werden. Nach der endgültigen Festlegung wird die Stellung ins Auge gefasst, wobei der rechte Fuss in der geplanten Stossrichtung steht.
Wichtig: Die linke Hand ist noch entspannt und versucht keinesfalls, den Bock zu bilden.

II. Kontaktaufnahme mit dem Spielball

Aufrechtstehend wird das Queue andeutungsweise in die Stossrichtung gebracht. Die Bockhand ist noch immer unbeteiligt.

Der Griff
Es gibt viele Möglichkeiten, das Queue mit der Hand zu umfassen. Unnötige und behindernde Verspannungen kann man vermeiden, wenn man das Queue auf den Mittelfinger legt und den Queuekontakt mit den anderen Fingern herstellt. Der Zeigefinger und der Daumen sollen locker bleiben und nicht in den Bewegungsablauf eingreifen, da es sehr leicht zum Abwürgen des Stosses kommen kann. Besonders wichig ist es, die Hand und den Handrücken lang und locker zu machen, denn beim Bilden einer Faust müssen Muskeln und Sehnen im Unterarm Arbeit leisten. Diese Arbeit wirkt sich ungünstig beim freien, leichten Abstoss aus. Wenn man zum Zugreifen neigt, lässt man den Zeigefinger entspannt hängen. Die Griffhand leistet geringe Haltearbeit. Das Queue soll frei schwingen können, die Hand darf das Queue nicht behindern. Für die Haltung des Unterarmes und des Handgelenkes gilt: das Queue so wie eine Aktentasche am Griff nehmen. Niemand trägt eine Aktentasche mit verdrehtem Handgelenk oder schräggestelltem Unterarm.

Die Grundlagen der Körperhaltung

Der Körper steht im Winkel von 45° zur Stossrichtung.
Mit folgender Methode kann man die Stellung prüfen:
Man stellt einen Ball in die Ecke und zielt in Richtung Mitte der gegenüberliegenden langen Bande. Anschliessend richtet man sich auf. Fussspitze, Becken und Schultern stehen bei richtiger Haltung parallel zur kurzen Bande.
Die Griffhand liegt bei mittlerer Stossstärke auf der Höhe des Oberschenkels.
Unterarm, Knie und Füsse bilden etwa eine Linie.

Diese Haltungsregeln sind zweckmässig, beschreiben aber nicht die einzige gute Möglichkeit, am Billard zu stehen. Bei jeder Abweichung davon sollte man sich im klaren sein, dass die Queuehaltung im ganzen gesehen werden muss. Die Veränderung eines Teiles zieht immer eine Veränderung des Ganzen nach sich.
Den Stand kann man auf folgende Weise prüfen:
Richten Sie sich nach dem Abstoss auf, ohne Ihren Stand zu verändern. Haben Sie nun das Gefühl, dass Sie sich gut im Gleichgewicht befinden und länger so verharren könnten, dann ist der erste Schritt zur guten Körperhaltung getan.

IV. Der Ansatz

Der Oberkörper wird zuerst vorgeneigt, dann die Bockhand aufgelegt und die Queuespitze nahe an den Spielball gebracht.

Der Schnabel
Als Schnabel bezeichnet man den Teil des Queues, der aus der Bockhand heraus- ragt. Die Schnabellänge soll die Ausholbewegung regulieren und möglich machen. Man kann also maximal die Schnabellänge ausholen, muss sie aber nicht voll ausnützen. Für kleinere Positionen genügt ein kurzer Schnabel, braucht man viel Schwung, ist ein längerer Schnabel notwendig. Da die Schnabellänge die Ausholbewegung nur einseitig begrenzt, sollte man sich bewusst machen, dass man mit langem Schnabel mehr oder weniger weit ausholen kann, mit kurzem Schnabel nur wenig weit.
Folgendes bei der Schnabelwahl beachten:

Im kleinen Spiel nicht mit zu kurzem Schnabel spielen, da sonst die Übersicht verloren geht. Bei starker Streckung des Körpers erhöht ein kurzer Schnabel die Unbequemlichkeit. Wenn eine geringfügige Änderung in der Höhe des Stosspunktes am Spielball zum Ausbleiben des Punktes führt, dann mit möglichst kurzem Schnabel spielen.
Der kurze Schnabel zwingt zu rascherem Abstoss und schützt vor mechanischen Ungenauigkeiten.
Der lange Schnabel ermöglicht eine grössere Ausholbewegung und lässt einen langsameren Abstoss zu.

V. Der Vorstoss

Nach den eventuellen Vorbewegungen wird das Queue gerade nach vorne gelegt und die Queuespitze verharrt über dem ehemaligen Standort des Spielballes.

Der Stoss
Im Sprachgebrauch gibt es zweierlei Arten von Stoss: Den Stoss als Ballfigur, Dessin (ein schöner, schwerer Stoss) und den Stoss als Bewegungsimpuls. Bei allen angeführten Stosstechniken ist der auslaufenden Queuespitze grösste Aufmerksamkeit zu schenken. Bleibt die Bewegung nicht genau in der Stossachse, wird die Stossqualität stark vermindert.
Beachten Sie bitte auch, dass Sie die Stossart während des Abstosses nicht wechseln. Oft wird eine Bewegung nachfolgend geplant und gestoppt ausgeführt. Das Ergebnis ist, dass der Ball 2 viel zu langsam ist, wenn der Punkt trotz alledem gemacht wird. Weiter wird man durch den vermeintlichen Erfolg in dieser fehlerharten Technik bestärkt. Der Wechsel der Stossart während des Abstosses zeugt von Unsicherheit und ungenauer Planung des Abstosses.

VI. Der Ausklang

Der Oberkörper richtet sich auf, die linke Hand wird mitgezogen und trennt sich vom Queue. Die rechte Hand nimmt das Queue vom Billard.

Hier einige Positionen, welche regelmässig geübt und trainiert werden sollen. Alle nachfolgenden Bälle sollten gespielt werden. Sie werden dabei Ihren Erfolg an der Anzahl der Punkte in der Serie messen können.
Beachten Sie jedoch immer folgendes:
Verfehlen Sie den ersten Punkt, werden Sie nie eine Chance erhalten, eine Fortsetzung spielen zu können.

1

 

2

Amortis
Mittelstoss, fast voll treffen

Amortis
Mittelstoss, fast voll treffen

3

 

4

Ziehball
Tiefstoss, Winkelhalbierende, 

Nachläufer
Hochstoss, Winkelhalbierende