Wie so viele Freizeitbeschäftigungen wird Billard sowie als auch betrieben. Für besonders talentierte faszinierte, ehrgeizige Spieler wird Billard Sport sein für die anderen, als ein Spiel eine angenehme Unterhaltung bleiben. Anzumerken ist:
In der Schweiz sind viele Billard Clubs und Billard Spielzentren im
Schweizer Billard Verband FSb / SBV Sektion Carambole
zusammengeschlossen, welcher alljährlich Meisterschaften für Mannschaften und auch Einzelspieler organisiert und austrägt.

Billard ist Sport
Der Beweis dazu:
Nehmen wir eine Freie Partie auf 200 Points, beendet in 50 Aufnahmen, an.
Dieser Spieler erhebt sich 50 Mal vom Sessel und geht 50 Mal zum Billard, er beugt mindestens (auch bei Fehlaufnahmen erfolgen diese Bewegungen)
200 Mal den Rumpf, geht mindestens
200 Mal in die Hocke und stösst
200 Mal ab. Dabei richtet er sich mindestens
200 Mal wieder auf, geht
50 Mal vom Billard zum Sitz und setzt sich
50 Mal nieder und wundert sich,
dass er nach einer Partie auf 200 Points müde ist.
Zusammen sind das über 1000 Bewegungen von geringer Intensität. Dazu kommen noch die geistigen Anforderungen, die das Billardspiel mit allen Ballspielen gemeinsam hat.
Man kann sagen, dass Billard nicht zu den Sportarten zählt, die den Kreislauf beanspruchen. Wer in dieser Hinsicht etwas tun will, sollte zusätzlich Ausgleichssport betreiben. Billard ist hervorragend geeignet, die normale Gelenkigkeit bis ins hohe Alter zu erhalten und die geistigen Fähigkeiten zu schulen. Ein Nebeneffekt ist ebenfalls erwähnenswert: die Erleichterung von sozialen Kontakten. Wir kennen keine Trennung zwischen Aktiven und solchen, die das Spiel aus Altersgründen aufgegeben haben. Wer einmal gewohnt ist, Billard sportlich zu betreiben, wird es auch im fortgeschrittenen Alter tun, auch wenn die Leistungen etwas schwächer geworden sind. Besonders bedeutend ist es, im Alter nicht mit dem Billard aufzuhören, da es für diese, die normale Beweglichkeit schulende Sportart, kaum Ersatz gibt. Die oben als Beispiel angeführten 1000 Bewegungen macht kein älterer Mensch freiwillig. Durch das Geschehen am Billard wird man davon abgelenkt und merkt die Anstrengung erst nach der Partie. Sicher gibt es noch effektvollere Betätigungen zum Erlangen von körperlicher Fitness, aber - Hand aufs Herz - wer geht schon regelmässig Waldlaufen, joggen oder turnen?
Ein ärztliches Gutachten
Ein Spitzenspieler steht während eines wichtigen Turniers unter starkem psychischen, wie auch physischen Druck. Das stellte L. P. Heere, ein Arzt aus Den Haag, nach einer Untersuchung des Spielers Hans de Jager anlässlich der Weltmeisterschaft in der Disziplin Billard Artistik fest. De Jager trug am ersten Spieltag von 19 - 23.30 Uhr einen kleinen Sender auf der Brust, der seine Daten drahtlos an ein EKG weitergab.
Konzentration und Bewegungsfreiheit wurden durch das Sendegerät nicht beeinträchtigt.
Dr. Heere kam zu einigen aufschlussreichen Feststellungen. Wie bekannt liegt die Ruhe - Herzfrequenz untrainierter Personen bei 72 Schlägen pro Minute. Durch Konditionstraining kann der Herzrhythmus in Ruhe auf 35 Schläge gesenkt werden. Anspannung und Nervosität lässt die Frequenz auf bis zu 120 Schläge pro Minute steigen. De Jagers Frequenz schwankte während der Ruheperiode zwischen 70 und 80 Schlägen pro Minute. Beim Begutachten der einzelnen Figuren lief die Frequenz auf 80 bis 100 Schläge, beim Spielen schliesslich sogar auf Werte zwischen 125 bis 140.
Auffallend war, dass der Herzschlag nach 23 Uhr nicht mehr anstieg und sich zwischen 110 bis 130 Schlägen pro Minute einpendelte. Weiters war auch kein Zusammenhang zwischen dem Verfehlen und dem Gelingen des Stosses festzustellen. Die Herzfrequenz stieg also bei Erfolg oder Misserfolg weder an noch verminderte sie sich, was eher überraschend ist.
Aus dem vorhandenen Material schloss Dr. L. P. Heere, dass starke Herzfrequenzen ein Übermüdungsgefühl verursachen können, welches sich in Konzentrations- störungen, leichter Ablenkbarkeit und verminderter geistiger Flexibilität bemerkbar macht. Diese Faktoren haben einen negativen Einfluss auf das Spiel, sie können durch gutes Konditionstraining, Joga oder autogenes Training nahezu aufgehoben oder in ihrer Wirkung eingedämmt werden.
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