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Das Diamondsystem
Da der Bandenspiegel - der ebene Holzrand des Billards für die Auflage der Hand - nicht mit Schnitzwerk verziert werden durfte, hatten die Billardfabrikanten in alten Zeiten die freie Fläche intarsiert. Im Laufe der Jahre setzte sich eine Teilung der langen Bande in acht und der kurzen Bande in vier gleich lange Teile durch.
Der Name Diamond kommt von der Form der Elfenbein- oder Perlmutterintarsien, die rautenförmig gestaltet waren. Zuerst nur als Anhaltspunkte verwendet, änderte sich ihre Bedeutung mit Aufkommen des Dreibandspieles.
Der Wert dieses Systems ist umstritten. Sicher macht es aus einem guten Rechner noch keinen guten Billardspieler, dazu gehört wesentlich mehr. Einen Vorteil hat es aber. Da kaum jemand ein Konzept für das Dreibandtraining hat, kann man sich mit Hilfe des Diamondsystems das Gerüst für den Spielaufbau schaffen. Man lernt das unsichtbare Netz der Lauflinien kennen, das Billard ist ab nun nicht mehr eine grosse, grüne Fläche ohne Anhaltspunkte.
In vielen Publikationen wurde dieses System erläutert und oftmals geringfügig abgewandelt. Alle diese Systeme basieren auf der Arbeit eines unbekannt gebliebenen Amerikaners, der eine gewisse Gesetzmässigkeit im Abschlag erkannt hatte. Die nachstehende Version ist eine der verbreitetsten. Für Spieler, die sich umfassend mit diesem System befassen wollen, gibt es Spezialwerke.
Nummerierung
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Die Diamanten haben Nummern für den Spielball (Ball 1) und für den Ball 2.
BANDE |
BALL 1 |
BALL 2 |
Lang |
1½ - 5 |
1 - 8 |
Kurz |
5 - 8 |
2 - 8 |
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Wohin zielt man?
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Der Spielball wird mit maximalem Laufeffet mittelhoch genommen. Von der kurzen Bande oder den Ecken ausgehend zielt man direkt auf den Diamanten, von der langen Bande auf den Punkt, der auf der Höhe des Diamanten liegt. Um die Zeichnungen übersichtlich zu gestalten, werden die Linien immer auf die Höhe des Diamanten gerichtet. |
Korrespondierende Diamanten
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Bitte prägen Sie sich die Auslauflinien des Spielballes von der dritten zur vierten Bande ein.
1 ist mit 7, 2 mit 8 (Ecke) usw. verbunden. |
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Diamondsystem - Anwendung
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Die erste Rechnung! Ball 2 und Ball 3 stehen in der Auslauflinie 1 -7. Der Spielball steht an der langen Bande, die Spielball-Nummer ist 4.
Wir rechnen daher: 4 (Standort des Spielballes) - 1 (Berührungspunkt an der dritten Bande) = 3 (Zielpunkt an der ersten Bande). |
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Versuchen Sie, den Spielball an eine Bande gegen die Stossrichtung, die Sie geschätzt haben, zu stellen. Hier ist das in der Ecke (5), wobei die Auslauflinie von 0½ auf 6½ zeigt. Die Rechnung: 5 - 0½ = 4½. Bei richtiger Rechnung muss der Spielball auf der Verbindungslinie Ecke (5) und Abgangsbande (4½) liegen. |
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Man rechnet: 7 - 1 = 6 |
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Meist steht der Spielball nicht genau in der Verlängerung eines Diamanten. Wir nehmen an, er liegt in der Ecke (5) und rechnen 5 - 1 = 4.
Da wir weit vom Spielball entfernt sind, versuchen wir eine weitere Variante und rechnen 6 - 1 = 5. Verbinden wir 6 mit 5, sehen wir, dass der Spielball eine Ballbreite links davon steht. Um diese Strecke verlegt man den Zielpunkt über 5. |
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Der Ball 2 liegt der Auslauflinie 1 - 7 näher als 0 - 6. Um Ball 2 und Ball 3 zu treffen, muss man um eine Ballbreite links von der Ecke und muss länger gemacht werden. Diese zwei Faktoren heben sich gegenseitig auf, der Zielpunkt liegt bei 4. |
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Diese Linien sind Verlängerungen der Auslauflinien von der Vierten Bande. Mit ihrer Hilfe kann man Fünfbänder berechnen. Die symmetrische Anordnung der Linien zur Ecke erleichtert das Einprägen. |
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Hier beginnt die Numerierung der kurzen Bande von rechts, da der Spielball von rechts nach links gespielt wird. Ball 2 liegt auf der Auslaurlinie 7 - 1. Diamant 7 ist über eine Überbrückungslinie zu erreichen. Der Spielball steht in der Ecke (5). Um die Carambolage herbeiführen zu können, bedient man sich der Auslauflinie 3 - 5 und rechnet 5 - 3 = 2. |
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Ablenkung des Spielballes bei direktem Anspiel.
Orten, in welcher Auslauflinie Ball 3 liegt (3 - 3)
Legen einer Linie vom 1. Bandenberührungspunkt über die Kontur des Balles 2 zur langen Bande.
An dieser Stelle (4.5) nimmt man den Standort des Spielballes an und rechnet 4½ - 3 = 1½. Nun prüft man, ob Ball 2 auf dieser Linie steht.
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Der Ball 3 steht auf der Auslauflinie 2½ - 2½. Der Spielball auf 4, daher 4 - 2½ = 1½. |
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Wir rollen den Stoss verkehrt auf. Ball 3 liegt in der Auslauflinie 7 - 1. Die Überbrückungslinie führt zu 3 an der kurzen Bande. Dieser Punkt ist mit 3 an der langen Bande verbunden. Damit ist der Punkt an der dritten Bande gefunden. Die Position des Spielballes ist 4. Sie rechnen 4 - 3 = 1, ziehen eine Linie von 4 auf 1 und prüfen, ob Ball 2 auf dieser Linie steht. |
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