as bedeutet Heraldik ?

Das Wort "Heraldik" = Wappenkunde ist vom Begriff des Herolds abgeleitet. Die germanischen Bezeichnungen "harowisio", "hariowald" dienten zur Namensgebung.

Als Kenner der Symbole der Götter und der Geschlechter bestanden die vielen Aufgaben und Pflichten des Herolds darin , bei Ritterturnieren die Waffen zu prüfen und das Ersinnen und die Verleihung von Wappenschilden und Wappen.

Seit dem 19.Jahrhundert wird unter  Heraldik die Wissenschaft von den Wappen und der Wappendarstellung sowie der Geschichte des Wappenwesens verstanden.



appen stellen bleibende und vererbliche, nach gewissen Grundregeln gestaltete farbige Bildkennzeichen eines Geschlechts (ausnahmsweise auch einer Einzelperson) oder einer Körperschaft von symbolischer Bedeutung dar.

Der Begriff Wappen ist offensichtlich vom Wort Waffen abgeleitet worden. Bei den in der Heraldik verwendeten Symbolträgern handelt es sich um die mittelalterlichen Abwehrwaffen.

Die ältesten Wappen sind seit etwa 1130 Jahren bekannt. Sie hatten voll gerüstete Einzelkämpfer oder Heerhaufen für Freund und Feind weithin erkennbar zu machen.



ie Geschichte der Heraldik

Im 12. Jahrhundert wurden die Schutzeinrichtungen der Ritter immer komplexer und umfassender, so bedeckten die Helme immer mehr das Gesicht ihres Trägers und verhinderten die Identifikation von Freund und Feind auf dem Schlachtfeld. Dies ermöglichten nun die Schildbilder der Ritter, deren Darstellung auf dem Schild das Wappen ausmacht.

Anfangs wurden sogenannte Reitersiegel zum persönlichen Bild von geistlichen und weltlichen Fürsten. Es zeigt den Fürsten zu Pferde in voller Bewaffnung (= Bewappnung). Die Ritter begannen wie ihre Fürsten Reitersiegel anzunehmen, später wurde es üblich nur noch Schild und Helm, also das Wappen, als Siegel zu führen. Diese wurden von anderen Familienmitgliedern mitbenutzt und wurden mit der Zeit erblich.

Im 13. und 14. Jahrhundert verloren die Ritter ihre Bedeutung für die Kriegsführung und somit wandelte sich auch die Bedeutung und der Nutzen der Wappen. Ritter stellten ihre Kampftechniken bei Turnieren zur Schau, wo Herolde auf die korrekte Ausführung der Wappen achteten und Aufzeichnungen darüber machten. Die noch immer gültigen Regeln der Heraldik gehen auf diese Herolde zurück.

Verleihungen von Wappen an Unfreie, die ihrem Lehnsherren Dienste im Kampf geleistet hatten, kamen schon im 13. Jahrhundert vor. So kam es zum sozialen Aufstieg einiger Unfreier, die dann den Dienstadel (Ministerialen) bildeten. Nachdem das Bürgertum für die Geschicke des Reiches immer wichtiger geworden war (Handel...), brach bei Bürgerlichen die Mode aus, sich mit dem Adel auf eine Stufe zu stellen. So sind seit dem 13. Jahrhundert bürgerliche Wappen bekannt, die hauptsächlich in Verträgen Anwendung fanden.

Ab dem 14. Jahrhundert kommen Wappen auch bei freien Bauern vor. Wappen wurden in dieser Zeit aus unterschiedlichsten Gründen verliehen, verkauft, verschenkt oder ausgeliehen. Die meisten Wappen dieser Zeit wurden jedoch willkürlich angenommen.

Wappen wurden mehr und mehr zum Zeichen eines Familienbesitzes; daraus entwickelten sich Herrschafts- und Gebietswappen. Nach der Französischen Revolution begann der Niedergang des Wappenwesens.

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde die Heraldik wiederentdeckt und auf eine wissenschaftliche Ebene gebracht.

Zwei Ritter Zwei Ritter in voller
Turnier-Ausrüstung


Bild von Hans Burkmair's,
 (des jüngeren) Turnierbuch,
welches in meinem Buch:

Im Morgenrot der Reformation
zu finden war.
Dat.1921


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